Chronik der Sanierung
Super, unsere Dorfkirche wurde saniert!
Am 27. September 2003 begann eine umfangreiche, jahrelange und kostenintensive
Sanierung unserer Dorfkirche (die Restaurierung der Orgel ist hier extra beschrieben)
Grobe Zeitübersicht
27. September 2003: |
Sanierungsstart: |
Turmspitze wird abgenommen |
07. März 2004: |
1. Bauabschnitt: |
Techentiner weihten sanierten Kirchturm ein |
23. November 2004: |
2. Bauabschnitt: |
Bemalte Deckenbalken aus Mittelalter freigelegt |
Dezember 2005: |
3. Bauabschnitt: |
Die Kirche hat ein neues Dach bekommen |
September 2007: |
4. Bauabschnitt: |
Der Innenraum ist neu gemalert |
12. April 2008: |
Abschluss der Sanierung unserer Kirche |
27. September 2003: Turmspitze in Techentin wird abgenommen
Es knisterte in der Luft so richtig vor Spannung – schließlich wird eine mehrere Jahrhunderte alte Kugel einer Kirchturmspitze nicht jeden Tag geöffnet. So aber geschehen am vergangenen Wochenende in dem kleinen Ort Techentin, zwischen Mestlin und Goldberg gelegen.
Seit Mai sind Bauleute damit beschäftigt, den etwa 25 Meter hohen Turm dieser Dorfkirche zu sanieren. Rund 100.000 Euro werden dafür veranschlagt. „Geld welches wir von der Deutschen Denkmalsstiftung, der Zillmer-Stiftung, dem Verein Dorfkirchen in Not, aus Mitteln der Dorferneuerung und Patronatsmitteln erhalten sowie durch unseren Förderverein aufbringen“, so Propst Jens Krause. Bis zum November, bevor die kalte Jahreszeit hereinbricht, sollen die Arbeiten beendet sein. Einen großen Anteil an der Organisation der Sanierung hat der Förderverein, der sich im Januar 2001 gegründet hatte und dem jetzt 36 Mitglieder angehören.
Nach der bereits erfolgten Sanierung des Turmschaftes geht es nun an die Spitze. „Der Kaiserstiel ist völlig marode, der Schaden war durch die blecherne Ummantelung vorher so nicht zu sehen“, sagt Bauklempner Walter Kurtz aus Zölkow. Relativ schnell sind die geschmiedeten und bereits zum Teil verrosteten Nägel abgetrennt, der Schaft mit den Resten der Wetterfahne und der Kugel wird abgenommen.
Gemeinsam mit Propst Jens Krause untersucht der Klempner diese. Doch außer einem Vogelnest war nichts weiter drin vorhanden. Lediglich einige Einschüsse künden noch vom 2. Weltkrieg, ansonsten ist das Ein-Millimeter dicke Blech noch relativ gut in Ordnung. „Wir werden diese Kugel mitsamt der Wetterfahne restaurieren und dann wieder auf die Turmspitze bringen“, sagt der Klempner und Propst Krause ergänzt, dass dann eine Hülse mit Geldmünzen und einer Tageszeitung in die Kugel integriert wird.
Die Kirche stammt, so wird in alten Chroniken berichtet, aus dem 14. Jahr-hundert. Die letzte Sanierung des Turmes soll aus dem Jahre 1934 stammen, die rund 30 Zentimeter im Durchmesser große Kugel wird auf etwa 250 Jahre geschätzt.
07. März 2004: 1. Bauabschnitt der Sanierung
Mit einem festlichen Gottesdienst wurde gestern Mittag in einem ersten Bauabschnitt der sanierte Turm der Techentiner Kirche eingeweiht. Propst Jens Krause sprach in seiner Predigt von der Bedeutung der Kirchtürme: "Sie sind das Wahrzeichen der Menschen im Dorf, sind auch Wegweiser für die Reise durchs Leben." Er dankte allen am Bau Beteiligten, aber auch all denen, die durch ihre Geld-spenden die Arbeiten erst ermöglichten. Vor allem auch dem seit drei Jahren aktiven Förderverein, dem jetzt 37 Mitglieder angehören. Die Deutsche Denkmalstiftung, der Verein Kirchen in Not sowie die Landeskirche, Stiftungen und Eigenmittel haben die 107.000 Euro aufgebracht, darunter auch die Familie Gunhild und Horst Zillmer aus Reinbek. Aus ihrer privaten Stiftung zur Rettung von Kirchen und anderen ländlichen Kulturgütern stellten sie einen nicht unerheblichen Betrag zur Verfügung. "Erst durch die Vielzahl der finanziellen Spenden flossen auch andere Quellen und so konnte das Geld gemeinsam aufgebracht werden", erläutert Horst Zillmer. Viel Geld wird auch weiter benötigt. Architekten und Kirchenvertreter treffen sich nun zu einer weiteren Beratung. "Es geht um den nächsten Abschnitt, die Sanierung des Daches und des Dachstuhls. Hier besteht dringender Handlungsbedarf", meint Architektin Sabine Weber. Der sanierte Turm mit seinen weit sichtbar rund 12.500 leuchtenden Lärchenholzschindeln - die mit 25.000 Nägeln befestigt sind - verkündet aber auch, "dass es sich lohnt, sich zu gedulden", so der Propst.
23. November 2004: 2. Bauabschnitt der Sanierung
(folgender Text wurde der Schweriner Volkszeitung, Lokalausgabe Lübz vom 24.11.2004 entnommen)
Bemalte Deckenbalken aus Mittelalter freigelegt
Techentin • Die gestrige Bauberatung in der Kirche zu Techentin war von Optimismus geprägt. „Ich bin sehr froh, dass wir soweit gekommen sind und hoffen nun auf die nächste Etappe“, so Helene Köpcke, die Vorsitzende des Fördervereins Techentiner Kirche mit 37 Mitgliedern. Gemeinsam mit der Architektin Sabine Weber, dem Bauunternehmer Albert Rogmann und dem Propst Jens Krause wurde nach der bereits erfolgreichen Sanierung des Kirchturmes nun auch der zweite Abschnitt der geplanten Baumaßnahmen des Gotteshauses für beendet erklärt.
„Im kommenden Jahr – so die Fördermittel fließen – geht es weiter“, so Propst Krause. Dann werden neben den Eigenmitteln von 10.000 Euro noch 160.000 Euro durch Fördermittel benötigt. Etwa 80.000 Euro flossen in diesem Jahr in die Sanierung des Kirchenschiffdachstuhls.
„Die Sanierung gestaltete sich relativ schwierig. So musste das Mauerwerk teilweise im oberen Bereich erneuert werden, da dieses aus Findlingen bestand, die nur im Kalk lagen und sich im Laufe der Jahrhunderte setzten und Hohlräume bildeten. Auch einige Stürze mussten erneuert werden“, erläutert Albert Rogmann. „Die Fußpunkte des Schiffbaudachstuhls sowie einige Deckenbalken wurden erneuert und die Balken durch darüber liegende zusätzlich verstärkt“, ergänzt die Architektin.
Propst Krause weist auf eine Besonderheit hin: „Bei der Freilegung der Deckenbalken haben wir Reste einer uralten Bemalung entdeckt. Daraus entnehmen wir, dass das Holz etwa im 14./15. Jahrhundert geschlagen wurde. Diese Bemalung wird konserviert, damit sie auch für die zukünftigen Generationen sichtbar ist.“ Die Deckenverkleidung, die bisher diese Balken verhüllt hatte, wurde deshalb jetzt über die Balken gelegt.
Michael-Günther Bölsche
Dezember 2005: 3. Bauabschnitt der Sanierung
Es ist geschafft! Der dritte Bauabschnitt an der Kirche Techentin ist so gut wie abgeschlossen. Insgesamt 145.000 € konnten im Jahr 2005 verbaut werden: Fördergelder der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Mecklenburgs, vom Land Mecklenburg-Vorpommern und Gelder aus der Gemeinde Techentin haben das möglich gemacht. Die Kirche hat ein neues Dach bekommen, die Holzdecke im Innenraum ist erneuert und die alten Balken sind restauriert. Der Anbau für den Eingang konnte ebenfalls noch saniert werden. Jetzt können wir die Kirche wieder nutzen. Am dritten Advent (11. Dezember) wird ein erstes Adventssingen den Auftakt dazu geben. Zu Weihnachten, am Heiligabend, ist die Tür wieder geöffnet, der geschmückte Weihnachtsbaum wird für weihnachtliche Stimmung bei der Christvesper um 17.00 Uhr sorgen. Das ist ein Grund zum Feiern und ein ganz besonderes Weihnachtsgeschenk!
Im Jahr 2006 soll es aber noch weitergehen. Ein vierter Bauabschnitt ist geplant, die Anträge auf Fördergelder sind eingereicht. So soll das Mauerwerk außen an der Kirche noch weiter ausgebessert werden, die Fenster warten auf eine Instandsetzung. Auch eine neue Beleuchtungsanlage ist noch für die Kirche notwendig, damit alles ins rechte Licht gerückt werden kann. Aber auch dafür ist wieder ein eigener Anteil der Kirchgemeinde Techentin erforderlich.
Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus: Der Förderverein ist schon bei der Planung für das nächste Kirchturmfest. Viele Höhenpunkte sind schon geplant! Lassen Sie sich überraschen!
Kornelius Taetow
September 2007: 4. Bauabschnitt der Sanierung
In diesen Wochen und Monaten werden wieder größere Arbeiten in der Kirche in Techentin durchgeführt. Die Gelder aus dem 4. Bauabschnitt sind noch nicht ganz ausgeschöpft und so können wir noch weiter an der Kirche etwas tun.
Im Innenraum wurde vor kurzen ein Hausschwammbefall unter den Bänken an der Südseite unter der Orgelempore festgestellt. Dort wird der Boden nun ausgetauscht und der Fußboden unter den Bänken erneuert. Danach wird im Innenraum ein Gerüst aufgestellt, um die Wände neu zu Malern. So können wir in der nächsten Zeit die Kirche leider nicht für Gottesdienste nutzen. Wenn der Innenraum fertig gemalert ist, soll nun endlich auch die Orgel wieder Instand gesetzt werden, damit sie wieder spielen kann.
Wenn alles gut klappt, werden wir hoffentlich im September in einem Festgottesdienst die Kirche wieder richtig in Gebrauch nehmen können. Dann wird die Kirche auch im Innenraum wieder in neuem Glanz erstrahlen.
Inzwischen ist der 4. Bauabschnitt an der Kirche in Techentin so gut wie abgeschlossen. Der Innenraum ist neu gemalert und die Bänke auf der Südseite stehen auf einem neuen Fußboden. Auch der Ofen wurde gereinigt und wartet nur noch auf seine neue Farbe.
Als letztes großes Vorhaben wartet nun noch die Orgel auf ihre Restaurierung. Mit dem Orgelbauer ist der Vertrag dafür bereist unterzeichnet. Die Arbeiten an der Orgel sollen bis Ende November 2007 ausgeführt werden. Etwa 5.000 € wird die Reinigung und Durchsicht kosten. Der Förderverein hat seine Hilfe schon zugesagt. Aus unserer Partnergemeinde aus Sexbierum in den Niederlanden kam vor einiger Zeit eine freudige Nachricht: Bei einem besonderen Gottesdienst wurden dort 200 € für die Orgel in Techentin gesammelt! Dafür ganz herzlichen Dank! Für den ersten Advent ist wieder ein Adventsingen in der Kirche geplant. Dann soll die Orgel wieder erklingen.
Zum Erntedankfest werden wir wieder in der Kirche am 30. September um 10.30 Uhr Gottesdienst feiern können. Vorher ist aber noch ein Arbeitseinsatz nötig, um die letzten Spuren der Bauarbeiten zu beseitigen.
Zusammen mit diesem letzten Bauabschnitt sind insgesamt mehr als 400.000 € in die Sanierung der Kirche in Techentin investiert worden. Keiner hätte es vor vier Jahren gedacht, dass dies möglich sein wird.
Im kommenden Jahr wollen wir den Abschluss der Arbeiten mit einem Fest feiern. Einen genauen Termin gibt es noch nicht, es wird aber sicher im Frühjahr sein, wenn die Temperaturen wieder steigen.
02. Dezember 2007: Restaurierte Orgel
Nun ist es soweit: nach den vielen Arbeiten in der Kirche in Techentin hat die Orgel nach einer Durchsicht und Instandsetzung ihre volle Stimme zurück.
Zum ersten Mal nach langem Schweigen wird die Orgel wieder zum Adventssingen am ersten Advent (2. Dezember 2007, 17:00 Uhr) erklingen. Kirchenmusikdirektor W. Leppin aus Güstrow wird ihr die ersten Töne entlocken und zusammen mit dem Techentiner Chor zum adventlichen Singen einladen.
Im Anschluss können Sie sich bei einer Tasse Glühwein oder Tee in der Kirche umzuschauen oder mit anderen ins Gespräch zu kommen.
Restauratorin in der Kirche
Apropos ins Gespräch kommen: die Restauratorin hat in den letzten Wochen an zwei Stellen in der Kirche gearbeitet: an der Empore ist ein tolles farbiges Motiv zum Vorschein gekommen und auch an der Wand hinter dem Alter ist etwas von einer alten Wandbemalung zu sehen. Das Umsehen lohnt sich also.
Vor der Kirche sind sechs neue Rotdornbäume gepflanzt, die dann im Frühjahr sicher neu grünen werden. Bis Weihnachten wird auch der Maler im Eingangsbereich der Kirche seine Arbeiten abgeschlossen haben.
12. April 2008: Abschluss der Sanierung unserer Kirche
Am 12. April 2008 wurde der Abschluss der Sanierung offiziell mit einem Festgottesdienst gefeiert.
Bildimpressionen vom Festgottesdienst: hier
Sanierungskosten:
Finanzieller Umfang der bisherigen Arbeiten an der Kirche
Zeitraum |
Kosten |
Arbeiten |
---|---|---|
2003 und 2004 |
107.000,00 € |
Sanierung des gesamten Holzturmes und Neueindeckung mit Holzschindeln |
2004 |
80.000,00 € |
Instandsetzung des Dachstuhls über dem Kirchenschiff und Beginn der Ausbesserungsarbeiten am Mauerwerk |
2005 |
145.000,00 € |
Sanierung der Holzdecke im Kirchenschiff, weitere Arbeiten am Dachstuhl und Neueindeckung des gesamten Daches über dem Kirchenschiff |
2006 und 2007 |
65.000,00 € |
Sanierung der Außenfassade und der Bleiglasfenster, Rückbau eines nicht mehr benötigten Außenpfeilers an der Nord-West-Ecke, neue Innenausmalung des Kirchenraumes, Restaurierung des Kanonenofens |
2007 |
5.000,00 € |
Restaurierung und Durchsicht der Orgel |
2009 |
6.500,00 € |
Restaurierung der Orgelempore |
DANKE!
Ein ganz herzlicher DANK geht an unsere Sponsoren und Förderer, ohne deren Engagement die Sanierung unserer Dorfkirche nicht möglich wäre.
Erst durch die finanzielle Unterstützung konnten die Eigenanteile aufgebracht und Fördertöpfe in Anspruch genommen werden.
Allen genannten und ungenannt bleiben wollenden Sponsoren gilt unser von Herzen kommender Dank!
Darunter waren auch folgende Einrichtungen und Vereine: