Kirchenchronik
1219
Erstnennung des Dorfes.Techentin im Lande Quetzin wurde dem neu gegründeten Nonnenkloster Sonnenkamp = Neukloster zugesprochen. Kurz darauf dürfte der Bau dieser Kirche in Angriff genommen sein.
1272
(Langen)Hagen gehörte seit seiner Gründung zu Techentin,
1296
ebenso das erstmals genannte Augzin
1300
Die damals noch turmlose Kirche existierte bereits, denn dem Pastor Reynerus wurde die neu errichtete Kirche in Below als „Filia“ = Tochterkirche unterstellt. Zu ihr gehörten bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts Alt Schlowe und zeitweise der Teerofen. Ein Vorgängerbau der heutigen Kirche existierte bereits.
1319
Die Kirche besaß Hufen in Techentin und Langenhagen, die zwei Belower Hufen sind „um 1700 der Pfarre von den herzoglichen Beamten in Goldberg geraubt“ worden.
1352
Pastor war Bernhard
1369
Vergleich zwischen dem „Kirchherrn“ Johann von Rostock und den „buren tor below“. Er sollte jede Woche drei Messen halten. Dafür erhielt er 5 Mark und 30 Scheffel Roggen.
um 1460
Die jetzige Kirche wurde erbaut. (auf Grund dendrochronologischer Untersuchungen)
um 1493
Errichtung eines Glockenturmes
1555
Neukloster wurde säkularisiert, damit fiel das Kirchenpatron an den Landesherrn.
1566
Der Goldberger Amtmann ließ eine Glocke für ein Zifferblatt und Zeiger zu einer Uhr auf dem Goldberger Amtshaus aus der Techentiner Kirche holen.
1592
das Pfarrhaus war ein „Bauwesen mit etlichen kleinen Kammern und einer feinen Stube gar nahe am Kirchhof gelegen. Der erstmals genannte Küster war der 88-jährige Jacob Philip.
1638
"Bey der damaligen Krigeszeit wurden zwey Glocken aus der Kirche weggeräubert.“
1649
Das Pfarrhaus war wie die Küsterei im Dreißigjährigen Krieg abgebrannt, und der Pfarrer wohnte in einem Bauernkaten.
1671
Ein Prediger Witwenhaus wurde gebaut, das nahezu zweihundert Jahre „neben dem Kirchhofe, der Küsterei Gegenüber“ gestanden hat.
1694
Die neue Glocke war geborsten, wurde neu gegossen, war 1698 wieder gesprungen, wurde 1708 nochmals gegossen und schien nun zu halten.
1703
Am 8. Dezember wurde der Turm „durch einen Windsturm ganz entkleidet und ruiniret“.
1704
Laut dem sog. „Beichtkinderverzeichnis“ betreute der Pastor 318 Beichtkinder.
1751
Zur Patronats Kirche als Mater gehörten: Techentin, Hagen, Augzin und die Schäferei Oevelgunna. Zur Kirche Below als Filia gehören: Below Slowe und der Teerofen“.
1784
Das Pfarrhaus wurde hinter dem bisherigen neu gebaut. Dazu mussten die zur Kirchgemeinde gehörenden Amtsuntertanen viele Hand- und Spanndienste leisten. „Schon nach Jahresfrist kamen große Beschwerden über Schlechtigkeit der Fenster und Undichtheit des Daches“. Weitere Wirtschaftsgebäude wurden ebenfalls errichtet.
1786
Die Dorfleute der niedergelegten Kirche Zidderich wurden der Kirchgemeinde Techentin zugeordnet. Eine der Ziddericher Glocken, Material zur Reparatur des „Knechtchores“ sowie liturgische Gegenstände erhielt Techentin.
1793
Techentin musste eine seiner drei Glocken für die Einrichtung der evangelischen Kirche in Ludwigslust liefern.
1815
Die „große Glocke“ mit der Jahreszahl 1698 erhielt die neu erbaute katholische Kirche in Ludwigslust.
1850
Zwei Glocken wurden für die Techentiner Kirche in Wismar gegossen.
1854
Das „Twestrengsche Erbbegräbnis“ war baufällig. Man hat einen massiven Anbau aufgeführt, über welchem nun die Kirchbänke von Hof Hagen und Kadow sich befinden.“
1861
Eine weitere Glocke wurde gegossen und kam nach Techentin. Um diese Zeit wurde der der neue Friedhof angelegt.
1883
Zwei Jahre lang wurde das Pfarrhaus „durchgebaut“.
1892
Die Kirche erhielt eine Orgel, die erst zu Weihnachten1893 gut funktionierte.
1899
Ein Ofen für die Kirche kam „von Kaiserslautern auf dem Wasserwege .....“
1911
Der Altar „ aus urkatholischer Zeit“ wurde durch einen Ziegelsteinbau ersetzt, der Fußboden erhielt rote Tonfliesen.
1917
Zwei Glocken mussten für den Krieg abgeliefert werden.
1926
Die Kirche erhielt eine in Erfurt gegossene Ersatzglocke.
1927
Bei zwei Gewittern wurde einmal der Turm vom Blitz getroffen, danach fast das ganze Kirchendach demoliert, ein Eckfeiler ... „ von der Kirche abgetrennt, sämtliche Fenster mit Eisenstäben und Bleieinfassungen nach außen gedrückt und zerrissen“.
1943
Die Glocke musste wieder für Kriegszwecke abgeliefert werden.
1945
„Im Januar setzte der große Flüchtlingsstrom ein.... Nacht für Nacht hat das Pfarrhaus 80 bis 90 Menschen aufgenommen, in einer Nacht sogar 108. Ich musste unsere kleine Kirche zur Hilfe nehmen.“ Das berichtet die Pfarrersfrau Wartmann, deren Mann im Dezember aus dem Krieg zurück kam und 1949 von der Besatzungsmacht verhaftet wurde. Nach seiner Freilassung flüchtete er nach Westdeutschland.
1954
Die Kirche erhielt einen elektrischen Anschluss und entsprechende Beleuchtung.
1969
Die Pfarrscheune wurde abgerissen, ebenso 1974 das „Franzosenhaus“.
1971
as aus dem 14. Jahrhundert stammende „Triumphkreuz“ wurde im Gefolge der Umgestaltung des Altarraumes in die Belower Kirche gebracht.
1972
Das Kirchendach wurde umgedeckt.
1980
Pastor Christoph Voss wechselt die Pfarrstelle. Techentin wird seitdem vom Mestliner Pastor betreut.
1988
Bisher wohnten immer noch „Flüchtlinge“ bzw. „Heimatvertriebene“ als Mieter im Pfarrhaus.
2001
Ein Förderverein wird gegründet, der sich für die Erhaltung und Sanierung der Kirche Techentin einsetzt
2003
Seit 2003 wurden in verschiedenen Bauabschnitten umfangreiche Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten an und in der Kirche durchgeführt. Ein Festgottesdienst zum Abschluß der Arbeiten ist für April 2007 geplant. Seit 2002 findet alle zwei Jahre das „Kirchturmfest“ statt – ein Höhepunkt für die Kirchgemeinde, den Förderverein und das Dorf Techentin.
mehr zur Chronik der Sanierung: Chronik der Sanierung
2008
Abschluss der umfangreichen Sanierung der Dorfkirche Techentin
(Zitate nach der Kirchenchronik Fred Beckendorff)